Einweihung der Heimatstube in Untergruppenbach
'Vergangenes für die Zukunft bewahren'
Ein lang gehegter Wunsch ging für den Heimatverein Untergruppenbach in Erfüllung, als am vergangenen Freitag, 19.09.2008, im Dachgeschoss der Alten Schule in Untergruppenbach die Heimatstube eingeweiht werden konnte. In vielen vielen Arbeitsstunden verwandelten fleißige Helfer die ehemalige Wäschetrockenbühne der früheren Lehrerfamilien in ein wahres Kleinod, welches seine Besucher zu einer Reise in die Vergangenheit einlädt.
Vom Vorsitzenden des Heimatvereins, Friedrich Eisenmann, erhielt der Ökumenische Posaunenchor Con Fuoco eine Einladung, die Einweihung der Heimatstube feierlich musikalisch zu umrahmen. Dass Friedrich Eisenmann nicht nur die Liebe in sich trägt, Vergangenes zu bewahren, sondern als waschechter Musiker auch die Liebe zur Musik, war bei seiner Einladung ohne jede Mühe zu erkennen: Nicht nur Ort und Zeit waren uns genannt, sondern auch gleich alle gewünschten Stücke, die gespielt werden sollten. Und ganz passend zum Thema spannte er den Bogen von der Vergangenheit bis hin in die Moderne.
Gerne trugen wir den Wünschen Rechnung - und so ungewohnt diese Einladung war, so ungewohnt gestalteten sich auch unsere Proben hierfür: War doch diesmal nicht ein einzelnes Thema zu bedienen, welches sich in verschiedenen Musikstücken wieder fand, wie z.B. der musikalische Lauf durch das Kirchenjahr, sondern eine Spanne von ca. 450 Jahren darzustellen und mit ihr der Wandel der Musik in dieser Zeit. Und so führten wir zwischen den einzelnen Redebeiträgen wie gewünscht die Zuhörer durch die Zeit: Die 'Canzona L`Olica' von Claudio Merulo (1533-1604), einem italienischen Komponisten der Renaissance, eröffnete die Feierstunde.
Wunderbar das fließende Weiterreichen der Melodie zwischen den einzelnen Stimmen. Ein Sprung von rund 200 Jahren führte uns danach nach England zu dem Komponisten Jeremiah Clarke (um 1674-1707) und damit in die Zeit des Hochbarock. Mit seinem Rondeau 'The Prince of Denmark`s March' brachten wir ein sehr bekanntes Stück zu Gehör, welches vielleicht nicht vom Namen nach geläufig ist, umso mehr jedoch von der Melodie. In der frühen Klassik angekommen waren wir schließlich bei dem dritten gewünschten Stück von Joseph Haydn (1732- 1809): Der 'Chorale St. Antoni' ist kein leicht zu spielendes Bläserstück und hier waren wir Bläser auch sehr auf die Führung unseres musikalischen Leiters Martin Schönfeld angewiesen: Immer wieder variiert das Thema, die Harmonien und die Rhythmen. Jede Variation bekommt ihr ganz eigenes, unverwechselbares Gepräge.
Die Schwierigkeit der Interpretation ist, genau zu wissen, wo die Höhepunkte sind, wo die Entwicklungen hinführen und wo Entspannung stattfindet. Das kleine, feine Spüren und Aufdecken ist die Kunst bei diesem Stück, das die Bläser viel Kraft kostet.
Entspannend dann zum Abschluss der Sprung in die Moderne: Mit 'Lady Madonna' von den Beatles, arrangiert von Klaus Winkler, begleitete Friedrich Eisenmann seine Gäste in die neue Heimatsube.
Con Fuoco bedankt sich beim Heimatverein Untergruppenbach für die Einladung und bei Friedrich Eisenmann für die bemerkenswerte Musikauswahl. Es hat uns alles sehr viel Spaß gemacht!
Besonders gefreut haben wir uns über die vielen positiven Rückmeldungen, aufmunternden Worte und guten Wünsche, die uns beim anschließenden Ständerling in der Heimatstube von vielen Seiten entgegengebracht wurden. Auch über neue Einladungen durften wir uns freuen.