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Posaunentag


Deutscher Evangelischer Posaunentag in Leipzig vom 30.05. – 01.06.2008



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'Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler laden alle Posaunenwerke und - verbände in Deutschland zu einem großartigen christlichen Bläserfest nach Leipzig ein!'



Als diese Post im letzten Jahr dem ökumenischen Posaunenchor Con Fuoco e.V. ins Haus flatterte und wir uns entschlossen teilzunehmen, hatten wir nicht die leiseste Ahnung, was uns für ein grandioses Wochenende in Leipzig erwarten würde. Mit 15.000 Bläsern hatten die Veranstalter gerechnet .Als sich alle Teilnehmer am Sonntag zum Abschlussgottesdienst im Leipziger Zentralstadion sammelten, konnte Bischof Dr. Wolfgang Huber, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, der diesen Gottesdienst hielt, 18.000 Bläser begrüßen, die sich nicht nur aus allen Bundesländern Deutschlands oder Europa, sondern aus aller Welt auf den Weg gemacht haben, darunter ein Chor aus Papua-Neuguinea!

"Der erste deutsche Evangelische Posaunentag 2008 in Leipzig wird in die Geschichte der Posaunenbewegung eingehen", so die Veranstalter, "So viel Geist, so viel Klang, so viel Posaunen-Power gab es nie an einem Ort und nie klang ein "Gloria sei dir gesungen" gewaltiger". 'Die Posaunenchöre sind für die Kirche ein Schatz!' rief Bischof Huber begeistert den Teilnehmern zu und erhielt einen gewaltigen Bläsergruß aus 18.000 Instrumenten als Antwort.

Nichts zu wünschen übrig ließ das Programm dieses Posaunentages: Zahlreiche Konzerte gab es am Freitagabend in vielen Kirchen und Orten in der Stadt, darunter war der Thomanerchor in der Nikolaikirche zu hören. In der Osthalle des Hauptbahnhofes fand - für alle die es fetzig mochten - ein Konzert mit dem passenden Thema 'Die Osthalle bebt' statt. Am Samstagvormittag wurden unter dem Motto 'Leipzig präsentiert sich seinen Gästen' Stadtführungen angeboten mit Besuchen von Wirkungsstätten oder Wohnhäusern großer Meister wie z.B. J. Pezelius, R. Wagner, R. Schumann, M. Reger, F. Mendelssohn-Bartholdy und natürlich J.S. Bach. Am Samstagmittag fand die Veröffnungsveranstaltung auf dem Augustusplatz zwischen Gewandhaus und Oper statt, sonst als gewaltiger 'Wasserplatz' geflutet, nun aber für den Posaunentag 'trockengelegt'. Der Samstagnachmittag verwandelte Leipzig in eine klingende Stadt, als sich auf 20 Bühnen die unterschiedlichsten Chöre präsentierten. Am Samstagabend schließlich wurden 25 Konzerte in Kirchen und Messehallen angeboten, die einem die Auswahl schwer machten. Und zu allen Veranstaltungen war der Eintritt frei. Auf dem Augustusplatz gab es im Anschluss daran noch ein Open-Air Konzert bis tief in die Nacht.

Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen des Gottesdienstes: An 30 verschiedenen Plätzen erklang am frühen Morgen ein Choralblasen, zu dem immer ca. 20 Posaunenchöre eingeteilt und zusammengefasst waren. Den Abschluss des Evangelischen Posaunentages bildete dann der gigantische Gottesdienst mit Bischof Dr. Wolfgang Huber im Zentralstadion, wo sich alle 18.000 Bläser sammelten - live übertragen vom MDR und den 3. Fernsehprogrammen und angemeldet zum Eintrag in das Guinnessbuch der Rekorde als Gottesdienst mit dem größten Posaunenchor der Welt, wie Bischof Huber froh verkündete. Hut ab vor der Organisation! Die Informationen liefen über von den Veranstaltern zu den Posaunenwerken der einzelnen Bundesländer und von dort über die Bläserbezirke zu den Chören. Alle angemeldeten Teilnehmer erhielten ihre Unterlagen, die für dieses Wochenende gebraucht wurden, schon Wochen vorher: Programmheft, Notenheft, Eintrittskarten zu den Konzerten, Teilnehmerkarten, die auch zur kostenlosen Nutzung der S-Bahnen, Züge und Busse berechtigten, Stadtpläne, übersichten, Infos über Verpflegungsstationen, übernachtung, Instrumentenabgabemöglichkeiten, Instrumentenreparatur - es war unglaublich.

Im Internet wurde eine Seite eingerichtet: www.ohrenblickmal.de, die die Teilnehmer über alles Wichtige und Wissenswerte informierte. Eine 'Duplo-Aktion' wurde gestartet: Jeder Teilnehmer schickte einen Duplo- /Legostein zum Orga-Büro nach Leipzig, versehen mit seinem Namen und Adresse. Aus diesen Steinen wurde ein riesiges Haus Gottes gebaut. Während des Abschlussgottesdienstes wurde dieses Haus in der Mitte des Zentralstadions Stück für Stück wieder auseinander genommen und am Ausgang nahm sich jeder Teilnehmer wieder einen Duplostein mit: So können neue Kontakte geknüpft werden - eine tolle Idee!

Leider konnten nicht alle von uns teilnehmen. Und ausgerechnet unser Vorstand Thomas Götz musste einen dringenden beruflichen Einsatz übernehmen und einen Tag vorher absagen. Somit machte sich der ökumenische Posaunenchor Con Fuoco e.V. am Samstagmorgen in aller Frühe mit acht Teilnehmern zusammen mit 35 weiteren Bläsern aus dem Heilbronner Kirchenbezirk auf den Weg nach Leipzig. Einige von uns waren schon am Freitag angereist, um die Stadt kennen zu lernen und auch die Angebote am Freitag wahrnehmen zu können.

So nahmen wir teil an der Gedenkveranstaltung zum 40. Jahrestag der Sprengung der Alten Universitätskirche St. Pauli, auch Paulinenkirche genannt: Vor 40 Jahren von den Kommunisten in die Luft gesprengt: 'Nicht deshalb, weil man versehentlich nicht von ihrem Wert wusste - sondern genau deshalb' - wie Pfarrer Dr. Friedrich Schorlemmer in seiner bewegenden Rede sagte. Derzeit wird an dem Platz der ehemaligen Kirche - dort, wo sich seinerzeit nach den Montagsgebeten 70.000 Menschen versammelten - die neue Aula der Universität erbaut, die den Namen 'Paulinum' erhalten soll und in deren Räumlichkeiten ein so genannter 'Andachtsraum' eingefügt wird. Hier sollen die barocke Kanzel aus dem Jahr 1738 und der prächtige Flügelaltar aus dem 15. Jahrhundert aufgestellt werden. Deren hektische Bergung innerhalb zweier Tage im Mai 1968 ist Legende: Während draußen schon Sprenglöcher in den Sockel gebohrt wurden, meißelte man drinnen kostbare Epitaphien von den Wänden. Steinmetze hatten die traurige Aufgabe, die Auswahl zu treffen - und nun soll eine dicke Glaswand für eine sichere Trennung sorgen. Für die Bürgerinitiative stellt dieses mickrige sakrale Reservat ein zweites Sakrileg dar, was aus den leidenschaftlichen Reden an dieser Gedenkfeier nur so herausströmte.

Der Nachmittag bot uns dann noch genügend Raum, das Völkerschlachtdenkmal zu ersteigen, um einen überwältigenden Blick über die ganze Stadt zu gewinnen. Einen Besuch statten wir auch dem Stasi-Museum an der 'runden Ecke' ab: Teile dieser Ausstellung ließen uns dann aber Schauer über den Rücken laufen, die nicht gerade wohlig waren. Am Abend machten wir uns auf den Weg zu unserem Nachtlager. Menschen mit Instrumentenkoffern über die Schultern gehängt, Rücksäcke auf dem Rücken und Schlafsäcke unter den Arm geklemmt prägten an diesem Wochenende das Bild der Stadt.

Nichts für empfindliche Gemüter war die Unterbringung, denn diese fand in Massenlagern statt, wenn man nicht auf eigene Faust ein Hotelzimmer nehmen wollte: Um die Besuchermengen zu fassen, die samt und sonders mit Isomatten, Luftmatratzen und Schlafsäcken angereist waren, hatte die Stadt Leipzig den Bläsern viele Schulen der Stadt geöffnet. Und auch hier waren wir überrascht: JEDER EINZELNE Bläserbezirk, Chor und Teilnehmer fand die ihm zugewiesene Schule vorab in einem Infobrief und vor Ort dann an einer großen Anschlagtafel in der Eingangshalle der jeweiligen Schule. Der Heilbronner Bläserbezirk war im Robert-Schumann-Gymnasium untergebracht: Die Schreiberin dieser Zeilen verbrachte ihre kurzen Nachtstunden im Musikzimmer unter dem Flügel - das hat man ja auch nicht alle Tage ? . Von einem 'Mitbewohner' wurde ich scherzhaft mit diesen Worten in den Schlaf verabschiedet: 'Du schläfst heute Nacht bestimmt besonders friedlich - denn du schläfst ja unter dem Flügel des Herrn!'

'Ohrenblick mal! Schau mal her - hör den Glanz und sieh die Schwingung! Denk mal quer! Manchmal wird es anders, wenn dich die Musik berührt - schau´ mal hin! Denn zu allen deinen Sinnen - spricht der eine Sinn!'

Ganz bewusst lässt die Liedtexterin Hiltrud Erning den Hörer über diese nette Wortspielerei stolpern: Einen Glanz, den man hören kann? Und eine Schwingung sehen?' Doch die Teilnehmer des Deutschen Evangelischen Posaunentages in Leipzig wunderten sich nicht lange, denn schnell war klar, wovon das Motto dieses Posaunentages spricht: Die Begeisterung am gemeinsamen Musizieren steckt an und berührt alle Sinne und wir konnten in Leipzig die Freude atmen: 18.000.Bläser spielten 'Con Fuoco': mit Begeisterung - wie es unser ökumenischer Posaunenchor im Namen trägt.

Am Samstagmittag um 14 Uhr wurde der Deutsche Evangelische Posaunentag in Leipzig durch Oberbürgermeister Burkhard Jung auf dem Augustusplatz eröffnet. 30.000 Menschen hatten sich auf dem Platz versammelt - Bläser und Gäste - und fieberten dem Beginn mit der 'Leipzig-Fanfare' entgegen, die der bayrische Landesposaunenwart Dieter Wendel zur Eröffnung komponiert hatte und auch dirigierte - übertragen auf Großleinwände. Dieter Wendel war es auch, der dafür gesorgt hatte, dass sich das Musizieren dieses gewaltigen Posaunenchores nicht in einen schauerlichen Klangbrei verwandelte: Vor der Eröffnung hatte er noch eine gemeinsame Hauptprobe auf dem Augustusplatz angesetzt, in der er die Bläser auf das gemeinsame Musizieren einschwor: Mitten in den Stücken schlug er ab - und wehe den Bläsern, die nicht darauf achteten und einfach weiterspielten! Das Gelächter der anderen hallte über den Platz. Die kleine erzieherische Maßnahme zeigte in den späteren gemeinsamen Stücken seine Wirkung, denn es klappte für eine solch riesige Bläsermenge ganz wunderbar.



'Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!' komponiert von Dieter Wendel, ein 'Rondeau' von Jeremiah Clarke (1674-1707), 'Herr Gott, dich loben wir alle' von J.S. Bach oder das wunderschönen Lied 'Aufeinander zugehen' erfüllten den Platz und die Menschen - Bläser wie Gäste - gleichermaßen. 'Aufeinander zugehen, voneinander lernen, miteinander umzugehen - und uns nicht entfernen, wenn wir etwas nicht verstehen - nur mit der Bereitschaft zu Offenheit und Verständnis gegenüber dem Anderen kann Gemeinschaft im Glauben funktionieren, erzählte dieses wunderschöne Lied zum Abschluss der Eröffnungsstunde und das Glockengeläut aller Leipziger Kirchen begleitete die Teilnehmer zu den Veranstaltungen in die Stadt.

Den Nachmittag hatten wir von Con Fuoco uns freigehalten, um durch das klingende Leipzig zu schlendern. Auf 25 Bühnen präsentierten sich die unterschiedlichsten Chöre und Gruppen, von Jazz bis zum bayerischen Ländler war alles zu hören. Bei strahlendem Sonnenschein genossen wir einen schönen Eiskaffee oder ein Freibier, das ein Posaunenchor aus Nürnberg auf dem Platz vor der Nikolaikirche in Strömen fließen ließ - da haben die Besucher aber nicht schlecht gestaunt! Zur Serenade um 18 Uhr sammelten sich die 15.000 Bläser wieder auf dem Augustusplatz. Pfarrer Martin Anefeld, Landesobmann im Landesverband Evangelischer Posaunenchöre in der Pfalz, hatte die Moderation übernommen und sprach am Ende auch den Segen für alle Bläser und ihre Arbeit. Mit Stücken von Michael Praetorius (1571-1621), Traugott Fünfgeld (*1971), Johann Hermann Schein (1586-1630), Georg Philipp Telemann (1681-1767), Joseph Haydn (1732-1809), Felix Mendelssohn- Bartholdy (1809-1847), Michael Schütz (*1963) und Ralf Grössler (*1958) trug das Programm mit seiner bunten Mischung und den verschiedenen Musikepochen den vielen verschiedenen Teilnehmern Rechnung: Für jeden war etwas dabei und alle hatten ihren Spaß - alt wie jung. Wie groß die Bandbreite der Teilnehmer war verkündete am Sonntag Bischof Dr. Wolfgang Huber beim Gottesdienst im Zentralstadion: Die jüngste Jungbläserin war 8 Jahre alt - die älteste Teilnehmerin zählte 83 Jahre! Und - 'wohlgemerkt!' - wie Bischof Huber verkündete: 'BläserINNEN!' Die Qual der Wahl hatten die Teilnehmer am Samstagabend, als in 25 verschiedenen Kirchen und Messehallen die unterschiedlichsten Konzerte bei freiem Eintritt angeboten wurden: Von 'Musik des 20. Jahrhunderts für Blechbläser und Orgel', 'Ensemble BRASS to date - Musik im Pop-Stil', 'Bläserkreis der Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg', 'New brass Big Band - klassische Musik für Big-Band- Besetzung arrangiert' über 'Concert in Klezmer, Latin, Swing &Funk', 'Mambos Y Salmos - Musik aus Lateinamerika', 'Blech und Taste - Uraufführung eines Werkes von Traugott Fünfgeld in der Nikolaikirche' bis zu 'Gloria Brass - mit Schlagzeug, Percussion und Marimbaphon' oder 'Hokus, Pokus, Fidibus - ein virtuoses Musikprogramm mit zauberhaften Einlagen' - die Bandbreite, in der sich die Bläsermusik an diesem Abend in Leipzig präsentierte, war überwältigend. Welches Konzert man besuchen wollte, war schon im Vorfeld auszuwählen und die Eintrittskarten waren uns längst zugeschickt worden. So machte sich jeder auf den Weg in 'seine' Kirche oder Messehalle - die Nutzung von Bussen und S-Bahnen waren an diesem Wochenende für Besitzer einer Teilnehmerkarte völlig unentgeltlich - ein netter Zug der Stadt Leipzig. Dass wir auch innerhalb von Con Fuoco an diesem Abend ganz unterschiedliche Musik hören wollten stellte sich bald heraus, als wir uns in ganz verschiedene Konzerte verteilten.

Viel zu erzählen hatten wir uns dann später, als wir im Anschluss wieder auf dem Augustusplatz zusammentrafen. Hier hörten wir noch ein Weilchen dem 0pen-Air- Konzert zu, das noch bis spät in die Nacht andauerte. über lustige Zufälle konnten wir uns ebenfalls freuen: So spurteten wir in der Samstagnacht kurz nach halbeins auf die S-Bahn, auf dem Weg zu unserem Nachtquartier. Die Türen gingen auf - und wir wurden mit Gejohle empfangen: 'Das haben doch gleich gewusst, dass IHR auch hier in Leipzig unterwegs seid!' - es waren Bläser aus Baden-Württemberg, die wir einmal bei einer Schulung kennen gelernt hatten. Nicht nur der schwäbisch Dialekt war im Stimmengewirr zu hören: Auch Bayern, Hessen oder Ostfriesland waren in derselben Bahn unterwegs.

'Ein Königreich für ein Bett!' stöhnten wir nach diesem langen Tag - und mussten doch noch einmal Vorlieb nehmen mit dem Matratzenlager im Klassenzimmer einer Schule, zusammen mit vielen anderen Teilnehmern, die von überall her angereist waren. Doch irgendwie hatte das auch was und gute Laune machte sich breit - der ereignisreiche Tag verschaffte besonders den jüngeren Teilnehmern die nötige Bettschwere. Diese war gar nicht so leicht abzuschütteln, als wir uns am frühen Sonntagmorgen schon wieder zum Choralblasen vor der Auferstehungskirche in Leipzig-Möckern mit 70 weiteren Bläsern trafen.

Am Sonntagmittag dann der große Abschlussgottesdienst im Zentralstadion! Was für eine Kulisse! Noten und Blech, soweit das Auge reichte. Und was für eine Organisation! Jeder Posaunenchor hatte schon lange vor diesem Wochenende seine Stadionkarte erhalten und jeder Teilnehmer wusste genau, an welchem Tor er Eintritt erhielt und in welchem Block er sich platzieren konnte. Genial auch die Einteilung der Sitzreihen: In den ungeraden Reihen nahmen die Bläser Platz, die geraden Reihen waren für die Instrumentenkoffer, Taschen und den Notenständer vorgesehen, der einem dann gemütlich vor der Nase stand - so fand man auch bei der drangvollen Enge noch genügend Platz. Für die Gäste war ein gesonderter Block reserviert. Mancher Teilnehmer hatte auch mit ganz natürlichen Gegebenheiten zu kämpfen: 'Bei der nächsten Brigitte-Diät bin ich mit Sicherheit dabei!' flachste eine stattliche Teilnehmerin mit viel Humor und ebensolchem Umfang, als sie sich samt ihrer Posaune und Notenständer durch die Reihen quetschte.



Das Geläut der Thomaskirche wies auf den Gottesdienst im Zentralstadion hin und Punkt 12 Uhr hob der Landesposaunenwart in Sachsen Jörg-Michael Schlegel die Arme, um mit dem 'Einzug' von Traugott Fünfgeld den Gottesdienst zu eröffnen. Bischof Dr. Wolfgang Huber begrüßte mit großer Freude 18.000 Bläserinnen und Bläser aus Deutschland, Europa und übersee. Jedes einzelne Bundesland wurde aufgerufen, seinen Bläsergruß zu schicken: 'Wo seid ihr, ihr Bläser aus Württemberg?' rief Bischof Huber. Im Block C saßen wir - wie das Stadion gleich darauf mühelos feststellen konnte. Abwechselnd mit einem 'kleinen Chor' - der sich zusammensetzte aus rund 100 Bläsern aus Teams der Landesposaunenwarte, ertönte die Kraft der Bläsermusik. 'Herr Jesu Christ, dich zu uns wend' (Satz: Hans Peter Günther), 'Jauchzet dem Herrn alle Welt (Bartholdy), 'Allein Gott in der Höh` sei Ehr'' (Gottfried Reiche), 'Gloria in excelsis' (Bach, aus dem 'Magnificat') waren u.a. zu hören. Und natürlich zum Abschluss das 'Gloria sei Dir gesungen!' von Johann Sebastian Bach. Bischof Huber gab den Bläsern und ihrer Arbeit den Segen. Der MDR übertrug den Gottesdienst live, ebenso wie weitere 3. Programme - in der Zwischenzeit ist das Zertifikat für den Eintrag des 'Largest brass ensemble' in das Guinnessbuch der Rekorde bei den Veranstaltern eingetroffen (www.ohrenblickmal.de).



Nach dem Gottesdienst zog es keinen von uns aus dem Stadion hinaus. Die Bläser der einzelnen Bundesländer schickten sich gegenseitig gewaltige Grüße durch das Stadion hin und her und eine nicht enden wollenden La-Ola-Welle aus geschätzten 45 Tonnen (!) Blech zog immer wieder ihre Runden. So lange, bis der Landesposaunenwart in Sachsen Jörg-Michael Schlegel noch einmal das Dirigentenpult bestieg und im Stadion ein weiteres mal das 'Gloria sei Dir gesungen!' von Bach erklingen durfte. Erst danach waren die Bläser bereit loszulassen. Erfüllt bis an den Rand machten wir uns durch das Gewühle auf den Weg zu unserem Bus, begleitet von Abschiedsgrüßen und Segenswünschen, die sich die Bläser von allen Seiten gegenseitig zusprachen. Wir hatten so viel gesehen und erlebt, soviel Spaß gehabt! Diese Schwingung zu erfahren und zu bewahren - das möchte das Motto dieses Deutschen Evangelischen Posaunentages in Leipzig ausdrücken: 'Ohrenblick mal! Schau mal her - hör den Glanz und sieh die Schwingung! Manchmal wird es anders, wenn dich die Musik berührt - schau´ mal hin! Denn zu allen deinen Sinnen - spricht der eine Sinn!'


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