Pfingst-Konzertreise nach Dinan-Lehón
6.-12. Juni 2025
Am 6. Juni machten sich CON FUOCO-Projektbläser/innen auf die Reise in die Bretagne. Nach einem Zwischenstop in Reims-Bezannes erreichten wir am Samstag, 7. Juni Dinan-Lehón und wurden durch Joelle, Dominique und Brigitte vom Comité de jumellage Lehón-Abstatt empfangen.
Nach dem Quartierbezug ging es fast im Stundentakt weiter. Um 16 Uhr war bereits Probe in der Abtei für das Pfingstkonzert am Sonntag mit dem Organisten Patrice Delville. Vor der Abtei musizierte bereits die Bagad An Daoudour bei einem Hochzeitsauszug.

Nach der Probe mit Bläser und Orgel ging es auf einen nahe gelegenen Parkplatz um mit der Bagad für das Abendkonzert im Abteigarten zu proben. Sehr interessant war es mit einem bretonischen Blasorchester zusammen zu musizieren. Dies gelang mit dem bekannten Stück Highland Cathedral. Um 19 Uhr stand dann das Konzert im Abteigarten von Saint-Magloire auf dem Programm. Zu Beginn begrüßte uns ein leichter bretonischer Regen, doch im Lauf des Konzerts hellte es sich auf, so dass wir von den Klosterarkaden im den Garten gehen konnten. Ein wunderschönes Bild und ein toller Klang. Im Wechsel musizierte CON FUOCO und die Bagad An Daoudour um zum Finale das einstudierte Highland Cathedral zu musizieren. Als Zugabe mussten wir es natürlich nochmals wiederholen.

Als Belohnung hatte der Partnerschaftsverein in den Klosterarkaden einen apéro dinatoire organisiert. Jetzt endlich kamen wir mit den Bretonen ins Gespräch. Ein Vorteil war, dass einige Gastgeber/innen, auch der Leiter von Bagad, Alexandre Besnard, deutsch sprachen und von seiten Con Fuoco teilweise sehr gutes französisch gesprochen wurde. Die Sprache Musik ist ohnehin universell.
Ein ausgefüllter Samstag war dann noch nicht zu Ende, denn wir wollten natürlich vor Ort noch in eine bretonische Kneipe.
Am Sonntag, starteten wir um 9 Uhr zu einem Ausflug nach Saint Malo. Dort zu musizieren überliesen wir an diesem Tag dann lieber des Bagad An Daoudour. Jedoch war nach der Rückkehr nach Lehón um 16:30 Uhr bereits eine Anspielprobe für das Pfingstkonzert angesagt. Die Akustik der Abtei und das Spiel gemeinsam mit der Orgel erforderte doch eine hohe Sensibilität. Unsere Bemühungen waren erfolgreich, denn wir erzeugten einen wunderschönen Gesamtklang.
Im Prinzip war das Pfingstkonzert in der Abtei Saint-Magloire Lehón der musikalische Höhepunkt unserer Reise. Neben französischen standen natürlich auch deutsche klassische und moderne Komponisten auf dem Programm. Wir haben auch den Curé de la paroisse de Dinan, P. Guillaume de Montgolfier in das Programm eingebunden, der über die biblischen Pfingsttexte auf franzöisch und deutsch sprach. Eine volle Abtei konnte ein für bretonische Verhältnisse seltenes und außergewöhnliches Konzert genießen. Als Zugabe musizierten wir das "Fürchte Dich nicht" aus dem Oratorium Elias von F. Mendelssohn Bartholdy. Joelle hat das Konzert in folgendem kurz beschrieben:


Als Dank waren wir danach im Restaurant 'La petite vitesse' am Bahnhof von Dinan vom Partnerschaftsverein Lehón-Abstatt eingeladen. Selbstverständlich waren alle am Konzert Beteiligte und auch die örtliche Prominenz dabei. Wie in der Bretagne üblich, bei gutem Essen und Trinken. Ein schöner Ausklang des gemeinsamen Pfingstkonzerts.
Am Pfingstmontagmorgen waren wir eingeladen einen Ausflug nach Saint Malo zu machen. Wir fuhren entlang der Atlantikküste und gelangten zur beeidruckend, mit hohen Mauern befestigten Küstenstadt Saint Malo. Es war schön, dass wir die Stadt allein erkunden konnten. Alle genossen das gute Essen in den Restaurants.
Ein weiterer musikalischer Höhepunkt war um 17 Uhr das Platzkonzert vor dem Théatre des Jacobins, Dinan. Auf unserem Programm standen u.a. die Olympia-Fanfare, Ode an die Freude, Tour de France, He's A Pirate und An Irish Farewell. Erstaunt waren wir zu hören, dass für dieses Konzert diverse behördliche Genehmigungen erforderlich waren, vielleicht ein Grund, dass selbst der Bürgermeister unter den Besuchern war. Auf dem Vorplatz waren Tische und Stühle gerichtet, aber viele Passanten blieben ob der ungewöhnlichen Musik erstaunt stehen, selbst viele Ladeninhaber standen vor ihren Türen um der Musik zu lauschen.


Danach gestaltete sich der Abend wie in der Bretagne üblich mit einem guten Essen im altehrwürdigen 'La Cloche' bei Kaminfeuer.
Bei einem Besuch von Lehón darf natürlich eine Stippvisite zum für die Bretonen heiligen aber schon in der Normandie gelegenen Mont-Saint-Michel nicht fehlen. Allerdings nimmt der Touristenstrom mit jährlich bis zu 3 Millionen erstaunliche Ausmaße an. Die Ladenpassagen sind für die Touristen voll mit Schnickschnack aus China. Ist es wirklich das, was Touristen haben wollen? Der Ort sollte lieber seine Identität bewahren. Der Klosterberg, dessen Abteikirche dem Erzengel Michael gewidmet ist, feierte 2023 sein 1000-jähriges Bestehen. Die Mönche würden sich 'im Grabe umdrehen', wenn sie sehen würden, welchem Rummel das heute ausgesetzt ist.


Gegenpol und wirklich krönender Abschluss war der Workshop mit der Bagad An Daoudour auf dem Anwesen von Jean-Michel (ein Mitglied der Bagad). Zunächst musizierten wir getrennt unsere Musikstücke, danach natürlich nochmals das Highland Cathedral. Unsere 'Präsidentin' sang zum Abschluß mit dezenter Bläserbegleitung das Amazing Grace. Wir kamen zu dem Schluß, die gemeinsamen Stücke bei künftigen Treffen noch auszubauen.
Wir können auf eine außerordentlich schöne Musikreise zurückblicken und es bleiben viele positive Erinnerungen. Es war auf jeden Fall der erste aber nicht der letzte Besuch in Lehón. Selbst die Zeitung von Dinan OUEST FRANCE hat uns der Ausgabe vom 10. Juni folgenden Bericht mit dem Hinweis auf die Partnerschaft Lehón-Abstatt gewidmet.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön nochmals an beide Partnerschaftvereine Abstatt-Lehón für die freundliche Begleitung mit Rat und Tat. Ein weiterer Dank gilt der Bürgerstiftung, die uns mit 500 € unterstützt hat. Ohne eine weitere erneute großzügige Unterstützung durch das Goethe-Institut wäre solch ein Musikprojekt ins Ausland wohl kaum zu stemmen gewesen.